..fand am nebelbewachsenen Morgen des dämmernden letzten Jahres aller Zeiten statt, so stände es geschrieben, hätte sich nicht eine wutschnaubende, höchst infektiöse Legasthenie der Hirnwindungen der historisch-populistischen Protokollisten ermächtigt und jene gezwungen, sich mangels eines Sinnes der Daseinhaftigkeit durch suizidale Prozeduren dem Wegsein anheim zu geben. Sie inskribierten die finale Phase ihrer vakanten Existenzen: Dann also Dinner. Man fühlt es förmlich aus dem Wann herüberwabern: Die Zauberkünstler waren nicht nur ihresgleichen, sondern sich selbst zu viel. Zu schwer wiegen ihre gigantischen Schädel, die träge wippend an den verdorrten Hälsen zerren und die verkümmerten Torsi schwanken machen. Nie lachen sie; zu schwer lastet die Bürde der Kunst auf spitzen Schultern, die sich unnachgiebig in die verkümmerten und nutzlosen Kiefer bohren, denn zu sprechen wagen sie nicht, ihre Zauberkunst kennt keine Worte, keine Gesten, keine Klänge, keine Zeichen. Ihre Ars Vivendi blüht allein unter der Last des Gedankentums, das ihnen unzertrennlich um den drahtenen Lebensfaden geschmiedet ist. So viel Schuld. So viel Zeit. Ein Fluss trägt ihre Spiegelbilder von dannen, doch sie müssen schwer- und demütig zurückbleiben und sich in Stille üben und schulen. Ihre nassen Blicke tragen die Sterne eines Kummers, der, größer noch als ihre monumentalen Schädel, das All trägt, bewahrt und hütet. Und jene Zauberkünstler behirten ihn, jenen Urkummer, und teilen seine Trauer und seine Sehnsucht, ohne sie zu verstehen. Denn wer versteht, der leidet. Denn wer mehr versteht, der leidet mehr. Denn kein Schädel, sei er noch so monumental, kann jemals den Urkummer tragen. Keine Augen, und seien sie noch so große Teiche, können das brennende Salz der Erinnerung lösen. Und selbst wenn, welcher zähdürre Körper könnte all dies stemmen? Und so weinen sie also weiter in die Ferne, weil den Urkummer niemand begreift, weil niemand sie begreift.
Und hinter den Sternen, weit dahinter, noch weit weit hinter der Dunkelheit hinter den Sternen, so unendlich weit, da wiegt sich der Urkummer tränend, weil er die traurenden Zauberkünstler in seine Trauerträume spinnt.
[November 2015]