Antika Europa

Neben den Schritten
Reihen sich die Tränen
Am Ufer tiefer See.
In roten Strömen,
Unter allzu leeren Blicken,
Fließt der Wein von Calais.

Ich färbe das Meer. Dein Netz konnte mich nicht halten; denn, dem meinen entronnen, war es unsichtbar. Und so fiel ich durch die Welt, auf der Flucht. Und die Flucht sind meine Träume.
Jeder meiner Wege führt über Dich. Es drängte mich, die Welt zu verlassen, doch Deine Augen hielten mich. So zog ich in das Land.
Das Land hat mich getötet.
So habe ich es verlassen.

Der Sturm zerrt an meinem Körper,
Ich komme keinen Schritt voran.
Die Kälte zehrt an meinen Kräften,
So vergehe ich im Sand.
Es ist schön hier unten,
Unter all dem Treiben.
Die Stille hat mich an sich gebunden.
Hier möchte ich für immer bleiben,
In dieser Dunkelheit
Unter dem Sand
Gibt es keine Farben,
Als hätte ich sie nie gekannt.

Doch langsam zieht ein Sog mich nach oben,
Trübes Licht fällt auf mein Gesicht.
Wir müssen endlich weitergehen,
Ich kann am Horizont schon mein Ende sehen.

Schwer ist jeder Schritt,
Doch sag mir, willst du zurück?
Ein Teufel, der Dich verlockt,
Denn sieh‘, am Ende wartet Gott.

 

[Ende 2010]

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