Tja, Seelenschnitt. Der ungeliebt Bastard. Der verlorene Sohn, der nie hätte zurück kommen sollen, weil er humpelt, einen Buckel und zwei Reihen schiefer Reiszähne hat. Ja, Reiszähne, nicht Reißzähne. Weil er lieber mit der Katze spielt, als auf dem Acker zu helfen, weil er Reißzwecke unter die Kissen seiner Eltern legt und zum Spaß mit den Fingernägeln über die Tafel kratzt. Er versteht nicht, dass ihn niemand versteht, weil für ihn alles eigentlich sehr klar aussieht.
Der Bastard wurde im Sommer 2008 als Projekt der Selbstdarstellung ins Dasein gekotzt – und daran hat sich bis heute nicht viel geändert, auch wenn man seit einiger Zeit nichts mehr von seinem Gelärme gehört hat. Ich bin mir im Moment gar nicht sicher, ob es jemals eine Rezension [bis auf die erste] gab, die kein Verriss war.
Ein Album, eine EP, ein Totes, eine Split mit Stillers Tod und ein Demo, das einen fünfalbigen Zyklus ankündigt, der gemächlich auf sich warten lässt, sind die bisherige Bilanz. Der Sound ist mit der Zeit besser geworden, die Strukturen der Lieder freundlicher, verschnörkelter und sperriger. Die Texte bleiben natürlich weiterhin pathetische Selbstdarstellung, derart in Metaphern verschraubt, dass kein Mensch sie versteht.
Ich bin gespannt, ob ich es jemals schaffen werde, den Innenwelten-Zyklus vollständig aufzunehmen. In dem Moment, in dem ich das hier schreibe, ist das erste Album so gut wie im Kasten, nur am letzten Lied muss noch geschliffen werden. Das zweite Album ist seit Jahren fertig komponiert, das dritte angefangen. Es wird langsam eigentlich schon Zeit..
Die Diskographie
[2009] Jeder hat sein Kreuz zu tragen
[2010] 4571-12571
[2011] Die leeren Kinder – mit Stillers Tod
[2012] Einblick in die Innenwelten
[2015] Das Tote